August 2019

Unsere Mitarbeiterin nimmt Sie mit ins schöne Zeeland. Schnuppern Sie Meerluft in einer der schönsten Regionen in den Niederlanden, bummeln Sie durch verträumte Orte und genießen Sie die Gastfreundschaft unserer Nachbarn.

Ihr Chronist

Es ist wieder soweit. Für ein paar Tage besuche ich meine Lieblings Urlaubsregion und genieße schöne Stunden am Meer. Ich freue mich immer wieder, wenn ich für ein paar Tage nach Zeeland fahren kann.

Angefangen hat meine Liebe zu der Region vor einigen Jahren mit der Suche nach einem geeigneten Urlaubsziel mit Hund, geblieben ist das „Zuhause-Gefühl“ bei jedem Besuch in Zeeland.

Vorwort

Die relativ kurze Anreise mit dem Auto ist ein klarer Pluspunkt für das Urlaubsziel Niederlande. Wer nicht unbedingt fliegen möchte aber einen erlebnisreichen Urlaub mit tollen Stränden, verträumten Orten, viel Leben auf den Straßen der Städte und jeder Menge Abwechslung sucht, der ist hier bestens aufgehoben.

Auch ohne Kenntnis der Landessprache ist die Verständigung kein Problem, meist kommt man mit Deutsch ohne Probleme weiter und Englisch funktioniert auch bestens.

Vlissingen

Die Stadt Vlissingen ist ein wichtiger Standort für die Schiffahrt. Von hier aus leiten Lotsen die Schiffe durch die engen Fahrrinnen der Westerschelde zu den Seehäfen. Von Vlissingen aus besteht eine Fährverbindung ins gegenüber liegende Breskens, die bis 2003 auch Autos beförderte. Nach Fertigstellung des Westerscheldetunnels besteht die halbstündlich fahrende Fährverbindung heute nur noch für Fußgänger und Radfahrer.

Es gibt einige Sehenswürdigkeiten, dazu gehören das Fort Rammeken, das älteste noch existierende Seefort in Europa, die 1636 im Renaissance-Stil erbaute Börse von Vlissingen, das „Zeeuws Maritiem Muzeeum“, Kirchen wie die spätgotische „Grote of Sint Jacobskerk“ und die barocke Saalkirche „Lutherse Kerk“. Einen Besuch wert ist auch der Reptilienzoo Iguana und das älteste, noch existierende Trockendock Europas, das „Dokje van Perry“.

Direkt am Fährhafen ist auch der Bahnhof Vlissingen, von dem aus man mit der Bahn schnell und bequem z. B. nach Middelburg oder Goes gelangt.

Breskens

Mit der Fähre von Vlissingen aus ist man schnell in Breskens. Das kleine Hafenstädtchen ist der nördlichste Ortsteil der Gemeinde Sluis und zählt gerade mal 4.700 Einwohner (Stand 2017).

Sehenswert ist auf jeden Fall der achteckige Leuchtturm Nieuwe Sluis, der bis zum 03.10.2011 noch in Betrieb war. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Fischereimuseum am Yachthafen und die Molen van Risseeuw. Wer gerne Fahrrad fährt oder am Meer spaziert, kann dies ausgiebig entlang der Panoramastraße oder auf den vielen Radwegen entlang der Küste tun.

Der Gemeinschaftsstrand von Breskens und Groede wurde bei der Wahl „Schoonste Stranden Verkiezing“ sdrittschönsten Strand der Niederlande gewählt und verdient diese Auszeichnung zu Recht. Der lange Strandabschnitt ist sehr sauber, bietet viel Platz und eine schöne Aussicht auf das gegenüber liegende Vlissingen.

Auch die Kunst kommt in Breskens nicht zu kurz. Seit 2010 stehen auf einem 14 Meter hohen Holzgerüst zwölf große, rote Pinguine, ein Kunstwerk des belgischen Künstlers William Sweetlove, das vor dem drohenden Klimawandel warnen soll. Am Fischereihafen hängt das 22 x 20 Meter hohe Wandgemälde „Brote & Fische“ von Johnny Berens.

Wer nach Breskens kommt, sollte einen Abstecher zur Cafeteria De Dukdalf am Yachthafen machen, dort bekommt man leckeren Fisch auf Bestellung zubereitet. Eine Portion Kibbeling ist ein Muss für jeden Zeeland-Besucher.

Middelburg & Goes

Middelburg
Middelburg ist die Hauptstadt der Provinz Zeeland und nördlich von Vlissingen gelegen. Von Vlissingen aus ist die Stadt mit Bus oder Bahn leicht erreichbar, wenn man nicht mit dem eigenen Auto fahren möchte.

2017 wurde ein Asteroid (346886) nach der Stadt benannt.1944 lag die Stadt unter schwerem Beschuss und von den historischen Mauerverzierungen des spätgotischen Rathauses blieben nur die Figuren der Seeländer Grafen und Gräfinnen aus 1458. Das heutige, historisch wirkende Stadtbild entstand durch die Rekonstruktion nach dem Krieg.

In Middelburg gibt es einiges zu entdecken. Angefangen beim Stadhuis Middelburg, bietet die Stadt einige kirchliche Gebäude, die den Besuch lohnen, wie z. B. der barocke Saalbau der Lutherse Kerk aus 1742 oder die Oostkerk, ein protestantischer Zentralbau mit Kuppel aus dem Jahr 1667. Sehenswert sind auch die Wallanlagen der Stadt, und wer mit Kind reist, wird im Mini Mundi auf seine Kosten kommen.

Goes
Goes liegt auf der Halbinsel Zuid-Beveland, südlich der Oosterschelde und nördlich der Westerschelde. Im Mittelalter erlebte der Ort durch Salzgewinnung einen wirtschaftlichen Aufschwung, bevor die Stadt mit vielen Holzhäusern bei einem Brand zerstört und wieder neu aufgebaut wurde.

Die malerische Innenstadt mit vielen Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert bietet eine wundervolle Kulisse zum Bummeln und die historischen Gebäude lohnen ein näheres Hinsehen.

Fans alter Eisenbahnen können im Sommer mit der Museumseisenbahn mit Dampflok fahren, die zwischen Goes und Borsele fährt und im reizvollen Dorf Hoedekenskerke halt macht. Im Museum HMDB (Historisch Museum De Bevelanden) können seit 2005 alte Trachten, Gemälde, ein Silberwerk und vieles mehr besichtigt werden.

Sportlich aktive können sich im beliebten Wassersportgebiet Veerse Meer austoben, das in der Nähe gelegen ist.

Sluis & Oostburg

Sluis
Sluis wurde 1382 aufgrund seiner strategischen Lage zur Festungsstadt und im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Anfang des 20. Jahrhunderts beherbergte die Stadt mehrere französische Klosterorden, deren Internatsschüler sonntags von Ihren Familien besucht wurden. Dadurch hat sich bis heute erhalten, dass an Sonntagen die Geschäfte geöffnet sind.

In Sluis findet man das einzige Rathaus in den Niederlanden, das mit einem Glockenturm ausgestattet ist, dessen Stadtglocke zu jeder vollen und halben Stunde ertönt. Übrigens spielt der Glockenturm, besser gesagt der Glöckner Jantje van Sluis eine tragende Rolle in den örtlichen Legenden. Laut Legende sprach dieser abends so stark dem Alkohol zu, dass er vergaß, die Glocke zu läuten. Ein Glück für die Einwohner, war das Läuten der Glocke für die wartenden Spanier das Zeichen zum Angriff. Dieses blieb aus und somit missglückte der Eroberungsplan.

Im Juli und August finden in Sluis Abendmärkte statt, ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, genauso wie ein Spaziergang durch die zum Teil gut erhaltene Festungsanlage. Und wer eine Pause machen möchte findet in der Molen van Sluis ein wunderschönes Plätzchen zum Verweilen. Wer dort Pause macht, sollte sich die Zeit nehmen, und die Windmühle besichtigen.

"Lekker" sind die handgemachten Bonbons von Rocks & Rolls, einem kleinen Laden in der Fußgängerzone von Sluis, die bei mir als Mitbringsel bei keinem Besuch in Sluis fehlen dürfen.

Oostburg
Oostburg ist ein Stadtteil von Sluis und erhielt 1237 Stadtrechte. Wahrzeichen der Stadt ist das Einhorn, Sinnbild für die Kraft und den Mut der Bevölkerung, die über die Jahrhunderte ihre durch Krieg und Überschwemmungen heimgesuchte Stadt immer wieder aufbauten. Von Weitem sieht man den Wasserturm, der vom Künstler Johnny Beerens riesige Wassertropfen erhielt, die es von der Ferne so scheinen lassen, als würde Wasser aus dem Turm laufen. In Kriegsjahren Teil der Verteidigungslinie, sind bis heute Überreste der ehemaligen Befestigungsanlagen zu finden.

Sehenswert sind sicherlich auch das 1957 eröffnete Rathaus mit Glasfenstern in Betonrahmen, die den Wiederaufbau darstellen und die Bastion in der Vestingsstraat, die teilweise Rekonstruiert wurde. Naturliebhaber werden im „Groote Gat“ und den Gebieten „De Blikken“ und „de Reep“ auf ihre Kosten kommen.

Brügge

Brügge bringt mich immer wieder ins Schwärmen. Die Hauptstadt der Belgischen Provinz Westflandern ist einfach nur schön! Einzigartige Architektur, eine Vielzahl an Brücken und jede Menge Sehenswürdigkeiten. In einem Tag findet man nicht genug Zeit Brügge in seiner ganzen Schönheit zu erleben. Allein der Marktplatz mit seinen alten Gebäuden, den Straßenmusikanten und lebenden Statuen bezaubert den Besucher. Cafes laden zum gemütlichen Verweilen und einem guten Kaffee ein, bevor man z. B. die 366 Stufen des 83 Meter hohen Belfried erklimmt und eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt genießt.

Alle Sehenswürdigkeiten von Brügge aufzuzählen würde den Rahmen meines Berichtes sprengen. Genannt werden sollten auf jeden Fall „De Halve Maan“, die älteste Stadtbrauerei Brügges von 1546, die seit 1856 ein Familienbetrieb ist und über ein Biermuseum verfügt. Die vielen städtischen Museen sind in die Kategorien „Schöne Künste“, Bruggemuseum (eigentlich sind dies 11 historische Museen und Hospitaalmuseum eingeteilt.

Bei der Vielzahl der Möglichkeiten fällt es schwer sich zu entscheiden, was man sich in Brügge ansehen möchte.

Tipps

Auto
Auch wenn die meist sehr guten Straßen zum schneller fahren einladen empfiehlt es sich, die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten, wird man erwischt, kann das teuer werden. In den Niederlanden werden außerhalb der Ortschaft 3% Toleranz in Abzug gebracht, unter 100 km/h 3 km, dieser Toleranzwert gilt auch bei Übertretungen innerhalb von Ortschaften. Tanken ist in den Niederlanden verhältnismäßig teuer. Wer es nicht weit nach Belgien hat, sollte dort tanken, der Preis pro Liter kann ohne weiteres um 20 Cent variieren.

Als Autofahrer sollte man auf jeden Fall auf Radfahrer achten. Besonders, wenn einer der vielen Radwege die Fahrbahn kreuzt, sollte der Blick nach rechts und links nicht ausgelassen werden.

Fahrrad
Die Niederlande haben ein bestens ausgebautes Netzwerk an Radwegen. Wer keine großen Strecken bewältigen muss, kommt mit dem Fahrrad überall hin. Besonders die Wege am Meer und durch die Dünen sind sehr reizvoll.

Hunde
Die Niederländer sind äußerst Hunde freundlich. An vielen Stränden darf der Hund auch über den Tag frei laufen. Allerdings sollte man darauf achten, die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners zu beseitigen. An vielen Stränden findet man Tütenspender und ein Mülleimer ist meist nicht weit.

Niederländer sind nicht alle Holländer
Auch wenn es sich im Sprachgebrauch eingebürgert hat, Es heißt Niederländer. Holland ist nur die Bezeichnung einer Provinz (Zuid-Holland und Noord-Holland).

Die Sprache
Nicht jeder Niederländer spricht zwangsläufig deutsch. Oft ist dies der Fall, aber man sollte es nicht voraussetzen. Das wird im schlimmsten Fall als unhöflich aufgefasst.

Die Niederländer sind sehr kommunikativ und man kommt leicht ins Gespräch. Man sollte darauf achten, sich nicht negativ über das niederländische Königshaus zu äußern, da die meisten Niederländer ihrer Monarchie positiv gegenüber stehen.

Essen
Fisch bekommt man fast überall. Wer die Möglichkeit hat selbst zu kochen, findet z. B. in Sluis den Fieret's Vishandel Oostburg BV mit großer Auswahl, der auch bei den Einheimischen sehr beliebt ist und zentral an der Fußgängerzone liegt.

Ihr Reiseverlauf

Entdecken Sie den herzlichen Charme der Niederlande, der weit über Käse, Tulpen und Windmühlen hinausgeht. Kilometerlange Sandstrände, Sumpf- und Flusslandschaften wie "De Hollandse Biesbosch", eine Vielzahl an Naturschutzgebieten, sowie urige Kleinstädte und Dörfer lassen sich über den "Pieterpad" mit dem Fahrrad erkunden. Mit 8.000 km an Wasserwegen und dem Meer direkt vor der Tür, bieten sich die Niederlande ganz besonders für Wasserbegeisterte an.

Die Niederländer sind ein weltoffenes Volk, dabei traditionsbewusst und die Nationalfarbe Orange, die ihren Ursprung im Königshaus der Oranier hat, ist im ganzen Land allgegenwärtig. Städte wie Amsterdam locken mit einer bunten Mischung an Kulturen, ihrem weltberühmten Nightlife und jeder Menge kultureller Highlights. Amsterdam besticht zudem durch viele Brücken und Grachten mit ganz eigenem Reiz, der jedes Jahr viele Besucher in seinen Bann zieht und sich für einen Kurztrip anbietet.